Enjoy what you are
Oder die Überwindung der Wirklichkeit durch die Kunst.
Ein Gruß an Martin Bruch
Die Fotos von Martin Bruch sind nicht künstlerisch, gehorchen keinen formalen Überlegungen oder kompositorischen Finessen.
Sie sind jedoch Teil eines Kunstprojektes, eines „work in progress”.
Mit ihren oft nicht leicht identifizierbaren Körpern sowie den ungewöhnlichen Blickpunkten, einem Zustand der „Schwerelosigkeit“ der handelnden Figur, erinnern sie mich an die Aufnahmen aus der frühen Raumfahrt oder Fotos, die im Zusammenhang von Tatortdokumentationen und –sicherungen stehen.
Martin Bruch unternimmt – wie viele andere jüngere Künstler – heute einen Ausflug in andere Fotografiekontexte, ohne deren Funktionalität zu übernehmen, wohl aber ihre freie Poesie.
Wesentlich ist bei ihm wie bei anderen sowohl die Kontextveränderung, die zu verblüffenden Ergebnissen führt, als auch eine Fortführung der alten Methode der Spurensicherung.
Bruch setzt diese Strategie ein, um mit Hilfe der Fotografie fixierte Dokumente seines Lebens zu schaffen und innerhalb eines konzeptuellen Ansatzes den Betrachter aufzufordern, über das nicht Dargestellte oder nicht Darstellbare, weil eben bloß Vorstellbare, nachzudenken beziehungsweise es zu imaginieren.
Die Arbeit selbst unterliegt einem aleatorischen Prinzip wie in der Musik und berührt auch den Bereich des Performanceartigen und Aktionistischen.
Darüber hinaus ist diese Arbeit für mich ein erstaunlicher und zutiefst optimistischer, berührender Überlebensbeweis.
Peter Weiermair (2000)
ehem. Direktor
Galleria d´ Arte Moderna e Contemporanea Bologna
Enjoy what you are
or Conquering reality through Art.
Regards to Martin Bruch
Martin Bruch’s photos are not artistic nor have they been subjected to formal or compositional considerations.
They are, however, part of an art project, a work in progress.
With their not easily identifiable bodies as well as their unusual perspectives, which arise out of the central agent’s condition of ‘weightlessness’, they remind me of the early space photographs, or of shots taken to document the scene of the crime.
As many other young artists, Martin Bruch has entered other photographic contexts, appropriating their liberated poeticism but not their functionality.
Central to his and to other artists’ work is not only the contextual transformation, which leads to incredible results, but also the continuation of the old method of tracing one’s trail.
Bruch employs this strategy in order to create through photography fixed documents of his life and to invite the viewer within a conceptual framework to thinkabout the unpresented or the unpresentable because merely imaginable.
The work itself is governed by an aleatorical principle, such as in music, and also has affinities to performance art and actionism.
Above and beyond the foregoing considerations, however, I find the work is an astounding as well as deeply touching and optimistic proof of survival.
Peter Weiermair (2000)
ex Director
Galleria d´ Arte Moderna e Contemporanea Bologna